.Orientierender Rahmenplan für den
Orientierender Rahmenplan für den
Konfirmandenunterricht
vom 27. März 1981
(GVBl. Bd. 14 S. 451)
#Begründung und Ziel des Konfirmandenunterrichts
1 Die Gemeinde hat den Auftrag, das Evangelium zu verkündigen und zu lehren. 2 Für die Jugendlichen nimmt sie diesen Auftrag vor allem im Konfirmandenunterricht wahr. 3 Dieser hat das Ziel, ihnen zu helfen, sich als Christen zu verstehen, in der Gemeinde zu leben und von daher Verantwortung in der Welt zu übernehmen. 4 Er bedenkt und sucht seine Methoden und Organisationsformen vom Jugendlichen her.
Zur gegenwärtigen Situation des Konfirmandenunterrichts
1 Der Konfirmandenunterricht muss berücksichtigen, dass viele Konfirmanden am Konfirmandenunterricht und an der Konfirmation nur teilnehmen, weil Familie, Kirche und Gesellschaft dies von ihnen erwarten. 2 Es ist damit zu rechnen, dass viele Konfirmanden der Kirche und dem Glauben abwartend, gleichgültig oder ablehnend gegenüberstehen. 3 Der christliche Glaube kann Jugendlichen nicht anerzogen werden. 4 Aber es bleibt die Absicht des Konfirmandenunterrichts, Jugendlichen die Möglichkeit zu erschließen, eigene Erfahrungen mit dem Glauben zu machen.
Vier wesentliche Gesichtspunkte für den Konfirmandenunterricht
1 Der gesamte Konfirmandenunterricht und jede einzelne Unterrichtseinheit muss folgende Gesichtspunkte berücksichtigen:
- Der Jugendliche und seine soziale Umwelt
Freuden und Leiden im Leben des jungen Menschen sind wesentlich davon bestimmt, ob er Anerkennung und Gemeinschaft erfährt und seine Identität entwickeln kann. - Das Leben der Kirche und christliche Lebensformen
Für den Jugendlichen treten Kirche und christliche Lebensformen in Erscheinung- im Gottesdienst, in den verschiedenen Gemeindegruppen, in Gebeten und Andachten in der Familie oder Schule (Gemeinschaft);
- in der Predigt, im Unterricht, in den Massenmedien (Zeugnis);
- in den sozialen Einrichtungen der Krankenpflege, Altenhilfe, Seelsorge und Jugendarbeit (Dienst).
- Die Kirche in ihrem Gegenüber zur Gesellschaft
Der Mensch sucht im Zusammenleben mit anderen- nach Ordnung und ethischen Normen
- nach Sicherheit und Schutz
- nach Geltung und Ansehen.
2 Die Kirche greift diese Bedürfnisse auf, nimmt aber vom Evangelium her dazu kritisch Stellung.
- 4.
- Biblische und katechetische Überlieferung und Theologie
1 Durch Inhalte aus der biblischen und katechetischen Überlieferung werden die Konfirmanden mit dem Evangelium konfrontiert. 2 Dabei kommen in ihren Blick: z. B. Vertrauen, Freiheit, Gerechtigkeit, Vergebung und Hoffnung. 3 Diese theologischen Grundbegriffe durchdringen einander, sind aufeinander bezogen und dienen der Verkündigung des lebendigen Christus.
3 Jedes Thema, das im Konfirmandenunterricht behandelt werden soll, muss daraufhin geprüft werden, ob es sich nach diesen vier Gesichtspunkten gestalten lässt. 4 Die einzelnen Gesichtspunkte können dabei verschieden stark gewichtet werden. 5 Fehlt ein Gesichtspunkt, ist das Thema für den Konfirmandenunterricht nicht vorrangig. 6 Nicht nur im gesamten Unterrichtsplan, sondern auch innerhalb jeder Unterrichtseinheit sollten diese vier Gesichtspunkte miteinander verzahnt werden.
PLANUNGSHILFE
für den Konfirmandenunterricht
– Themen und Materialien –
für den Konfirmandenunterricht
– Themen und Materialien –
1 Die folgenden Listen von Themen und Materialien sind kein Rahmenplan, der verbindlich wäre und in der vorliegenden Form unterrichtet werden könnte. 2 Es sollen Hilfen zur Planung des eigenen Konfirmandenunterrichts (KU) gegeben werden. 3 Die Planungshilfe bietet ein Angebot, aus dem man auswählen kann und muss je nach den örtlichen Gegebenheiten (Gemeindesituation, Alter der Konfirmanden, Gruppenstärke, räumliche und technische Möglichkeiten usw.). 4 Sie ist offen für unterschiedliche Rahmenbedingungen des KU: Unterricht für zwei Jahre, drei Jahre, Blockunterricht, Freizeiten usw. 5 Sie ist ebenso offen für verschiedene theologische Ansätze. 6 Selbstverständlich können auch Ergänzungen vorgenommen werden.
7 Jeder Unterrichtende muss für seinen KU einen Unterrichtsgesamtplan selbst erstellen. 8 Dabei sollten die möglichen Rahmenthemen und die möglichen Einzelthemen auf jeden Fall die folgenden verbindlichen Lernfelder abdecken:
A | Kirche und Gemeinde |
B | Bibel und Glaube |
C | Glaube und Leben |
D | Glaube und Welt |
9 In der Spalte „vorhandene und empfohlene Entwürfe und Materialien“ sind lediglich die aufgenommen worden, die der Ausschuss für Konfirmandenunterricht oder einzelne seiner Mitglieder erprobt und geprüft haben und unseres Erachtens wirklich zu empfehlen sind. 10 Sie sind durch eigene oder anderswo gefundene Entwürfe und Materialien zu ergänzen.
11 Mit 1) sind die Entwürfe gekennzeichnet, die von unserer Landeskirche versandt wurden.
12 Mit 2) sind die Entwürfe gekennzeichnet, die in der Studiengruppe KU des Religionspädagogischen Instituts in Loccum erstellt wurden und demnächst in „KU praxis“ Heften erscheinen werden.
13 Die übrigen Entwürfe und Materialien sind durch abgekürzte Fundstellen angegeben. 14 Siehe Abkürzungsverzeichnis und Verzeichnis der Fundstellen zum Schluss.
15 Die Klammern in der Spalte „Memorierstoff wichtig“ geben Bibelstellen zur angegebenen Frage aus dem Heidelberger Katechismus an.
16 Die Klammern in der Spalte „Memorierstoff möglich“ kennzeichnen Stücke, die im Unterricht behandelt werden können, ohne dass sie memoriert werden.
17 Die Spalte „Liedvorschläge“ enthält einmal Reimpsalmen und Lieder aus dem Gesangbuch unserer Landeskirche in Beschränkung auf die wichtigsten und bekanntesten.
18 Neue Lieder sind in weiterer Auswahl angegeben, um Anregungen zu geben, auch weniger bekannte neue Lieder einmal zu erproben. 19 Eine Liedersammlung mit den angegebenen neuen Liedern liegt bei.1#
Abkürzungen und Fundstellen:
HK = Heidelberger Katechismus
Rps. = Reimpsalm aus dem Gesangbuch unserer Landeskirche
Ld. = Lied aus dem Ev. Kirchengesangbuch (Ausgabe unserer Landeskirche)
i.A. = in Auswahl
a, b, c = 1., 2. oder 3. Teil einer Katechismus- oder Bibelstelle
KU pr = Zeitschrift „KU praxis“ mit Nummer der verschiedenen Hefte (Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn)
Braunschw. M. = Braunschweiger Modelle bzw. Beiträge (Hg. Amt für Religionspädagogik, Postf. 2609, 33 Braunschweig)
BfdW = Materialien von „Brot für die Welt“ (Stafflenberg Str. 76, 7 Stuttgart 1)
rp = rp-Modelle – Religionspädagogische Modelle (Verlage Diesterweg und Kösel)
Folienatlas = Folienatlas Religion, Serie 2: AT, hg. v. Traudisch und Goldmann, Verlage Burckhardthaus u. Christopherus
Farbholzschn. = Thomas Zacharias, Farbholzschnitte zur Bibel, hg. v. Doeden u. Langer, Kösel München.
Die Lieder sind entnommen aus:
Langspielplatte mit Liederheft „Lieder zum Abendmahl“; hg. v. Schriftleitung „KU praxis“, Weert Flemmig, Arbeitsstelle für Konfirmandenunterricht in der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg, Goethestr. 85/87, 1 Berlin 12.
Wir singen vor Freude – Lieder für drinnen und draußen; Evang. Jugend; hg. v. Amt für Jugendarbeit der Ev. Kirche im Rheinland, Rochusstr. 44, 4 Düsseldorf 30.
Schalom – Ökumenisches Liederbuch; Lieder – Texte – Grafiken; Verlage Burckhardthaus u. J. Pfeiffer.
Liederbuch für die Jugend; Geistliche Lieder für Schule und Kindergottesdienst; Quell Verlag Stuttgart, 1979.
Songs junger Christen 1 und 2; hg. v. Bernd Schlottorff; Musikverlag Friedrich Hänssler, Neuhausen/Fildern.
Wachet auf! Liederbuch des CVJM für christliche Jugend- und Gemeindegruppen, Hauskreise und Aktionsgemeinschaften; Mundorgelverlag Köln 1974.
Feiert Gott in eurer Mitte; Liederbuch der Teestube Würzburg; hg. v. Andrea Ebert u. Klaus Hannemann; Verlag Hänssler, Neuhausen-Stuttgart.
#Anlage 1
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Anlage 2
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Anlage 3
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